Berufspolitik
Als Mediatorin habe ich gelernt mit Konfliktsituationen umzugehen. Mediation ist nur möglich, wenn beide Parteien an der Suche nach einer gemeinsamen Lösung interessiert sind.
Als Verhandlungstrainerin (nach Harvard-Konzept) habe ich gelernt, dass hinter jeder Position ein Interesse steckt. Ebenso lernte ich, immer den Menschen und die Sache zu trennen. Ein Leitsatz nach Harvard: Hart in der Sache, weich zum Menschen.
Mediation und Verhandlung haben Ähnlichkeiten, sind aber nicht dasselbe.
Mediation hat das zugrundeliegende Einverständnis und Bekenntnis beider Konfliktparteien an einer Lösung zu arbeiten.
Verhandlungen "zwingen" Konfliktparteien bedingt durch extrinsische Faktoren (z.B. unklare gesetzliche Grundlage, Veränderung der Gesellschaft und neue Berufsbilder) zum Finden einer Lösung. Hier sitzen sich dann Menschen mit verschiedenen Meinungen und Haltungen gegenüber und versuchen Lösungen zu finden. Spitzfindigkeiten, rechtliche Grauzonen, Sammeln von Loyalitäten, Unterstützung durch "Gleichgesinnte" auf allen Ebenen und jede Menge an sogenannten Verhandlungstricks (auch Verhandlungsjudo genannt) treten in den Vordergrund.
Mögen im Fall des Konflikts rund um die Ausübung von Supervision in Österreich die konsensorientierten Personen in der Mehrheit sein. Ich jedenfalls bin beim Finden von konstruktiven Lösungen gerne dabei.
Christine H. Seemann
Landessprecherin der ÖVS Salzburg
Berufsgruppensprecherin der Lebens- und Sozialberater*innen Salzburg
Nicht entweder - oder sondern sowohl - als auch!
21.08.2018 08:39